Gelungene Frauenaktion am 14.01.2022

Gelungene Frauenaktion am 14.01.2022

14.01.2022 Aus Von Fraueninitiative Schwaebisch Gmuend

Am Freitag, den 07.01.22 fand in der Josefstraße ein gewalttätiger und sexualisierter Übergriff, gegen eine junge Frau statt. Gemeinsam mit 150 Menschen waren wir eine Woche später – am Freitag, den 14.01.22 – an der Josefsstraße versammelt, um unsere Solidarität auszudrücken. Gemeinsam eroberten wir uns den öffentlichen Raum zurück und setzten ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen:

• Wir brachten zwei Schriftzüge an der Waldstetter Brücke an: „Gewalt gegen Frauen hat System“, „Gemeinsam gegen Patriarchat und Kapitalismus“.

• Gemeinsam legten wir einen Schriftzug „Frauensolidarität“ aus Kerzen auf den Boden.

• Es wurde eine Rede einer Rednerin der Fraueninitiative sowie ein Grußwort des Frauenkollektiv gehalten.

• Im Anschluss der Reden gab es einen Demozug durch die Josefstraße. Auf dem Weg wurden Info-Plakate angebracht. Gemeinsam mit den 150 TeilnehmerInnen wurde sich auf diese Weise symbolisch die Straße zurückerobert.

Wir danken den 150 Beteiligten. Gemeinsam konnten wir mit dieser starken solidarischen Aktion zeigen: „Keine von uns ist allein, wir mischen uns ein, wir lassen uns nicht klein halten, wir zeigen uns solidarisch miteinander und erobern uns den öffentlichen Raum zurück“.

Öffentliche Orte sind für Männer gemacht und werden von diesen dominiert. Von Kindheit an sind Frauen mit Warnungen konfrontiert, sie sollen bestimmte Plätze meiden oder zu bestimmten Uhrzeiten nicht mehr allein durch die Straßen laufen. 

Wie selbstverständlich passen sich Frauen an und halten bestimmte Muster ein. Frauen sollen bloß nicht nach außen das Bild vermitteln „dieser Körper ist jederzeit sexuell verfügbar“. Wenn wir uns nicht anpassen und bestimmte Plätze zu bestimmten Uhrzeiten nicht meiden, sind wir vermeintlich selbst schuld an einem Übergriff. Aber nicht wir müssen unser Verhalten ändern. Was sich ändern muss ist der alltägliche Sexismus, mit dem wir Frauen konfrontiert sind.

Die meisten gewalttätigen Übergriffe gegen Frauen finden im Privaten statt. Gewalt gegen Frauen löst sich nicht durch mehr Polizei, mehr Überwachung oder höhere Strafen. Gewalt gegen Frauen löst sich erst dann wenn wir gemeinsam die gesellschaftlichen Verhältnisse verändern, die die Gewalt gegen Frauen immer wieder hervorbringen.

Die Ursachen von Gewalt an Frauen sind Konflikte um Job, Geld, um patriarchale Machtpositionen, um Haushalt oder Kindererziehung, sexuelle Unzufriedenheit.

Wollen wir Gewalt gegen Frauen beenden gilt es gemeinsam Geschlechter- und Familienbilder zu überwinden welche Frauen als das schwächere Geschlecht darstellen und aus dem öffentlichen Raum ins Private verdrängen. Wollen wir Gewalt gegen Frauen beenden gilt es gemeinsam die politischen und ökonomischen Strukturen zu ändern, die von dieser Arbeitsteilung zu Lasten der Frauen profitiert und die diese Abhängigkeiten und Machtgefälle zwischen den Geschlechtern immer wieder herstellen.

Dies können wir nur gemeinsam tun.

Also packen wirs an!

Für die Befreiung der Frau und eine solidarische Gesellschaft für alle Menschen!

Eure Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd.