Gelungene und erfolgreiche Kundgebung „Für eine Solidarität die über den eigenen Tellerrand hinausweist“!
26.06.2021Knapp 150 Menschen haben sich am Donnerstag für eine solidarische Gestaltung der Gesellschaft stark gemacht und gezeigt, dass Querdenken in Schwäbisch Gmünd nichts zu suchen hat.
Wie mehrfach die Redebeiträge der unterschiedlichen Rednerinnen und Reder deutlich herausgestellt haben, trifft die Corona Pandemie Frauen besonders und das auf mehrfache Weise. Sie hat vorherrschende Ungleichheiten deutlich zum Vorschein treten lassen. Sie hat aufgezeigt in welchem krassen Widerspruch Entlohnung zu ihrem eigentlichen gesellschaftlichen (systemrelevanten) Stellenwert steht.
In unserer Gesellschaft gibt es nach wie vor die historisch gewachsene Trennung der Arbeit in die Bereiche der Produktion von Gütern und in die Bereiche der Reproduktion, das heißt die Wiederherstellung und Instandhaltung der Gesellschaft. Kinder bekommen, pflegerische Tätigkeiten, Versorgung anderer mit Lebensmitteln usw. sind Tätigkeiten, um unser Leben zu erhalten. Dennoch sind sie in unserem auf Profitmaximierung basierenden Wirtschaftssystem nichts wert sind da sie keinen direkten Profit erwirtschaften.
Die sexistischen und patriarchalen Denkstrukturen, die diese kulturelle Abwertung und Ausbeutung von Frauen ermöglichen sind tief in unserer Gesellschaft verankert und werden über Generationen weitergegeben, verinnerlicht und sind auch heute noch weit davon entfernt aufgelöst zu sein. Im Patriachat werden männlich codierte Charakteristika privilegiert und weiblich codierte Charakteristika entwertet.
Der Kapitalismus hat sich diese patriarchale Kultur zu Nutze gemacht. In diesem Sinne ist das Geschlecht nicht nur eine kulturelle Kategorie, sondern hat auch eine wirtschaftliche Dimension. Entlang des Geschlechts verläuft diese Unterteilung zwischen bezahlter, weil produktiver Arbeit und unbezahlter, weil reproduktiver Arbeit. Damit einhergeht eine Abwertung und Entwertung dieser Arbeiten, die sich ebenfalls auf dem Lohnzettel bemerkbar macht und die sich auch in den schlecht entlohnten Bereichen der Pflege, der Erziehung, im Gesundheitswesen oder im Einzelhandel ganz deutlich zeigt.
Die Ausbeutung der Frau im Privaten, tradierte Rollenvorstellungen und die Hauptübernahme der Carearbeit zu Hause sowie die wirtschaftliche Ausbeutung der hauptsächlich durch Frauen geleisteten Careberufe, durch schlechtere Löhne und die grundsätzliche strukturelle schlechter Bezahlung von Frauen in allen Branchen sind somit zwei Seiten der Medaille.
Geschlechterrollen und Gesellschaftssysteme sind vom Menschen gemacht und können vom Menschen wieder verändert werden! Dieses patriarchale Frauenbild gilt es genauso zu überwinden, wie die kapitalistische Wirtschaftsweise, in der der Mensch und die Umwelt Nichts und der Profit Alles bedeutet.
Für eine solidarische Gesellschaft die nicht auf den Profit ausgerichtet ist, sondern nach den Bedürfnissen der Menschen!
Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd



Unsere Rede:
Für eine Solidarität die über den eigenen Tellerrand hinausweist
Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Freundinnen und Freunde, liebe Menschen hier in Schwäbisch Gmünd,
Wie bereits im Aufruf zur Aktion heute deutlich herausgestellt wurde trifft die Corona Pandemie ´Frauen auf mehrfache Weise. Sie hat die vorherrschenden Ungleichheiten in der Verteilung der gesellschaftlichen Arbeit deutlich aufgezeigt. Und sie hat deutlich aufgezeigt in welchem krassen Widerspruch ihre Entlohnung zu ihrem eigentlichen gesellschaftlichen Stellenwert (Stichwort systemrelevanz) steht.
Es gibt in unserer Gesellschaft nach wie vor die historisch gewachsene Trennung der Arbeit in die Bereiche der Produktion von Gütern und in die Bereiche der Reproduktion, das heißt die Wiederherstellung und Instandhaltung der Gesellschaft.
Zu diesen Reproduktiven Bereiche gehört das Kinderkriegen, das Kinder erziehen, die Pflege von Alten, von Kranken, das sich kümmern um andere, die Herstellung und Instandhaltung eines Zuhauses, die Versorgung anderer mit Lebensmitteln etc. Gerade diese Tätigkeiten dienen dazu unser Leben zu erhalten, arbeitende Familienmitglieder arbeitsfähig und die Gesellschaft als Ganzes überhaupt erst am Laufen zu erhalten. Dennoch sind sie in unserem auf Profitmaximierung basierenden Wirtschaftssystem nichts wert sind da sie keinen direkten Profit erwirtschaften.
Zusätzlich werden diese Tätigkeiten im patriarchalen Denken allein der Rolle der Frau zugeschrieben und es wird noch heute von klein auf an vermittelt, das diese Arbeiten keine besondern wären weil es ja sowieso die natürlichen Aufgaben der Frau wären sich um die Kinder, den Haushalt, die Versorgung und Pflege anderer zu kümmern.
Ein kleiner Fun Fact an dieser Stelle: Das sind sie nicht!
Die sexistischen und patriarchalen Denkstrukturen die diese kulturelle Abwertung und Ausbeutung von Frauen ermöglichen sind tief in unserer Gesellschaft verankert, werden über Generationen weitergegeben, verinnerlicht und sind auch heute noch weit weg davon aufgelöst zu sein.
Im Patriachat werden männlich codierte Charakteristika privilegiert und weiblich codierte Charakteristika entwertet. Dies hat Auswirkungen auf Rechtsbereiche (Abtreibungsgesetze, das Feminizide kein Straftatbestand sind, auf Eheregelungen, die Benachteiligung von Alleinerziehenden etc.) und dies hat Auswirkungen auf Berufspraktiken (wer macht welche Jobs, wer wird wie bezahlt, welche Posten werden von wem besetzt, welche Medizin wird für Frauen getestet etc.).
Gleichzeitig strahlt diese Abwertung in die Massenkultur, in Filme, Werbung und Musik und reproduziert sich und umgibt uns in den alltäglichen Umgangsweisen, sei es in Beziehungen oder im Beruf, in der Gewalt gegen Frauen.
Der Kapitalismus hat sich diese patriarchale Kultur zu Nutze gemacht. In diesem Sinne ist das Geschlecht nicht nur eine kulturelle Kategorie, sondern hat auch eine wirtschaftliche Dimension. Entlang des Geschlechts verläuft diese Unterteilung zwischen bezahlter, weil produktiver Arbeit und unbezahlter, weil reproduktiver arbeit. Damit einhergeht eine Abwertung/ und Entwertung dieser Arbeiten die sich ebenfalls auf dem Lohnzettel bemerkbar macht und die sich auch in den schlecht entlohnten Bereichen der Pflege, der Erziehung, im Gesundheitswesen oder im Einzelhandel ganz deutlich zeigt.
Die Ausbeutung der Frau im Privaten, tradierte Rollenvorstellungen und die Hauptübernahme der Carearbeit zu Hause sowie die wirtschaftliche Ausbeutung der hauptsächlich durch Frauen geleisteten Careberufe, durch schlechtere Löhne und die grundsätzliche strukturelle schlechter Bezahlung von Frauen in allen Branchen – sind somit zwei Seiten einer Medaille. Dieses patriachale Frauenbild gilt es genauso zu überwinden wie die kapitalistische Wirtschaftsweise, in der der Mensch und die Umwelt Nichts und der Profit Alles bedeutet. Beidem gemeinsam gilt es den Kampf anzusagen.
Geschlechterrollen und Gesellschaftssysteme sind soziale Produkte. Sie wurden von Menschen gemacht und können auch von uns Menschen verändert werden!
Lasst uns gemeinsam diese Veränderung in die Hand nehmen!
Für eine solidarische Gesellschaft die nicht auf den Profit ausgerichtet ist sondern nach den Bedürfnissen der Menschen!
Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd
