
Kundgebung gegen häusliche Gewalt
29.08.2022Gewalt gegen Eine ist Gewalt gegen Alle!
Rund 70 Personen folgten dem Aufruf der Fraueninitiative sich an der Kundgebung gegen häusliche Gewalt zu beteiligen. Zu dem gab es einen Infotisch von der Fraueninitiative und dem Verein Frauen helfen Frauen.
In verschiedenen Redebeiträgen, der Fraueninitiative GD, des Frauenkollektiv Stuttgart, einer Frau aus Mexiko, dem Verein Frauen helfen Frauen und der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt, Elke Heer, wurde die Gewalt gegen Frauen verurteilt und zur Solidarität aufgerufen.
Wir möchten nicht länger zu Gewalt gegen Frauen schweigen, sei es im öffentlichen Raum oder im Privaten. Wir möchten gemeinsam laut werden, um Gewalt gegen Frauen sichtbar zu machen und diese aus dem Verborgenen holen.
Häusliche Gewalt stellt mit Abstand die häufigste Gewalt gegen Frauen dar. Während Corona ist diese Zahl nochmals gestiegen. Jede Stunde werden, durchschnittlich 13 Frauen Opfer von Gewalt in Partnerschaften. Gleichzeitig ist es gerade die Partnerschaftsgewalt die oftmals im Verborgenen bleibt. Es wird von einer sehr hohen Dunkelziffer der Gewalttaten an Frauen im häuslichen Umfeld ausgegangen.
Gefühle von Angst und Scham, Abhängigkeit und auch Verbundenheit zum (Ex-)Partner wie auch negative Reaktionen bis hin zu Schuldzuweisungen anderer gegenüber den Betroffenen führen häufig dazu, dass Frauen das erfahrene Leid schweigend ertragen und der Gewalt nicht entkommen können.
Gerade bei häuslicher Gewalt ist es wichtig, sie aus dem Verborgenen zu holen und sich einzumischen. Gewalt an Frauen ist niemals Privatsache!
In Mexiko ist die Situation eine noch prekärere: Gewalt gegen Frauen und Femizide werden von der Regierung und der Polizei geschützt, unterstützt und es wird geschwiegen. Gleichzeitig hat Mexiko eine starke Frauenbewegung die sich gegen diese patriarchalen Angriffe zur Wehr setzt. Im Schnitt werden in Mexiko 11 Frauen an einem Tag umgebracht – in Deutschland eine Frau alle drei Tage.
Wir als Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd möchten über den Tellerrand hinausschauen. Denn Gewalt gegen Frauen passiert nicht nur hier, sondern weltweit. Diese Gewalt gegen Frauen ist ein gesamt gesellschaftliches Problem, dass überall auf der Welt stattfindet und das international bekämpft werden muss.
Gewalt an Frauen ist ein deutliches Symptom einer immer noch stark patriarchal geprägten Gesellschaft, in der geschlechtsspezifische Macht und Hierarchieverhältnisse Frauen als Besitz des Mannes definiert. Dem Mann werden hierbei mehr Rechte und Anspruchsdenken gegenüber der Frau zugesprochen. Das kann sogar so weit gehen, dass dem Mann die Frau wie ein Gegenstand gehören würde, und er über sie verfügen und bestimmen könne – sogar über ihr Recht zu leben.
Gemeinsam wollen wir diese gewaltfördernden Rollen- und Machtverhältnisse aufzeigen, uns klar dagegen positionieren und sie bekämpfen.
Vielen Dank an alle Rednerinnen und alle Menschen an der Kundgebung, die sich solidarisch zeigten.
Lasst uns gemeinsam laut werden und einstehen für ein Ende der Gewalt an Frauen und eine solidarische Gesellschaft.
Gewalt gegen Eine ist Gewalt gegen Alle!
Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd





